3 Hypnobirthing Atemtechniken

Beim HypnoBirthing gibt es drei wichtige Atemtechniken. Der Sinn dieser HypnoBirthing Atemtechniken ist zum einen, dem Körper viel Sauerstoff zukommen zu lassen. Das macht auch viel Sinn, da die Gebärmutter ein Muskel ist, der umso besser arbeiten kann, je besser er mit Sauerstoff versorgt wird.

Die bewußte Atemtechnik hat aber auch eine andere Funktion. Sie hilft dabei Schmerzen zu veratmen und die Wahrnehmung vom Schmerz oder einem unangenehmen Gefühl wegzulenken.

Unser Gehirn kann immer nur einen Gedanken auf einmal denken. Entweder es denkt, “oh nein, wann ist es vorbei” oder es denkt an etwas ganz anderes, wie an Zahlen, Bilder oder Orte.

Jetzt schauen wir uns die Techniken genauer an, doch bevor wir starten hier noch ein paar wichtige Hinweise:

  • Bei allen Atemtechniken atmest du durch die Nase ein, durch Nase oder Mund aus.  
  • Eine Geburtswelle (Wehe) dauert am Anfang 45 Sec und zum Schluß der Öffnungsphase 90 Sec. Das bedeutet, dass wir währen einer Geburtswelle nicht einmal atmen, sondern während der Welle so oft ein und aus atmen, wie nötig.
  • Die Atemtechniken werden alle nur während den Geburtswellen angewendet. Zwischen den Wellen, atmest du in deinem normalen Atemrhythmus weiter.


HypnoBirthing Ruheatmung

Bei der Ruheatmung geht es darum, ganz zur Ruhe zu kommen und den Atem ruhiger und langsamer werden zu lassen. Der Gedanke hinter dieser Atemtechnik ist, dass wir durch bewußtes Atmen, den ursprünglichen Atemrhythmus verlangsamen können. Mit dieser Atmung beginnen wir auch jede Hypnobirthing Übung.

Bei der Ruheatmung geht es darum tief einzuatmen und das Ausatmen mehr oder weniger doppelt so lang zu halten, gleichzeitig wird das Atmen mit langsamen Zählen verbunden.

Du atmest also ein und zählst dabei im Stillen bis 4, du atmest aus und zählst dabei bis 8. Du kannst diesen Rhythmus natürlich auch variieren, z.Bsp. mit 3 und 6 oder 5 und 10.

Du wendest diese Technik so an, dass du 3 bis 4 Mal ein tief einatmest, dann 3 bis 4 Mal langsam ausatmest und  danach ganz normal weiteratmest. Dein Atem wird dadurch langsamer und ruhiger und dein Körper ist in der Lage auf diese Ruhe anzusprechen.

Am Anfang der Geburt, während der Welle, wenn diese noch in langen Abständen kommt und nicht besonders intensiv ist, verwendest du die Ruheatmung.

HypnoBirthing Wellenatmung

Gewinnen die Wellen an Intensität, dann wird es Zeit für die Wellenatmung. Hier atmest du langsam ein und zählst langsam bis 6 (oder was für dich besser funktioniert)). Dann atmest du aus und zählst ebenfalls langsam bis 6.

Ein und Ausatmen sind gleich lang. Dadurch erhält der Körper und die Gebärmutter besonders viel Sauerstoff und du kannst die Intensität besser veratmen. Das machst du 3 bis 4 Mal und atmest dann in deinem normalen Atemrhythmus weiter.

Diese Atemtechnik ist vor allem für den mittleren, bis späteren Teil der Geburt gedacht, wenn die Wellen alle 5 min oder schneller kommen, also intensiv sind. Zwischen den Wellen solltest du ganz normal, in deinem eigenen Rhythmus weiteratmen.

Es ist eigentlich egal wie lange du atmest. Hauptsache du hast DEIN Limit erreicht, aber so, dass dein Atem noch immer fließen kann. Halte den Atem nicht zwanghaft an.

Auch wird sich dieses Limit im Laufe der Schwangerschaft verändert. Vielleicht kannst du dein Lungenvolumen erhöhen, vielleicht drückt das Baby so viel gegen dein Zwerchfell, dass du eher eine Verschlechterung, als Verbesserung wahrnimmst. Lass dich davon nicht irritieren, sondern übe weiter. Spätestens, wenn das Baby sich abgesenkt hat, wirst du merken, wie tief zu atmen kannst...

Bei den ersten beiden Atemtechniken bleibt der Atem im Bauch, er fließt nicht nach unten. Um das Atmen einfacher zu machen, kannst du gerne visualisieren, dass dein Bauch wie ein Luftballon ist, der sich langsam beim Aufatmen aufpustet und größer wird. Beim Ausatmen schrumpft er etwas zusammen.

HypnoBirthing Geburtsatmung

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Die Geburtsatmung ist eine intuitive Atmung, ganz ohne zählen . Diese Atemtechnik ist für die letzte Phase der Geburt. Hier bist du aktiv und schiebst das Baby mit der Atmung heraus. 

Und so funktioniert sie: Du atmest ein, verengst etwas den Hals und verschließt etwas den Kehlkopf (so in etwa als hättest du einen Frosch im Hals, den du loswerden möchtest), spannst deine seitlichen Bauchmuskeln etwas an und atmest langsam mit Kraft nach unten.

Der große Unterschied zum Pressen ist, dass du noch immer weiteratmest. Du hälst den Atem nicht an. Diese Atmung ist eine Schiebeatmung und sie ist kraftvoll! Du hilfst dem Baby auf die Welt zu kommen, aber da es nicht mit so viel Anstrengung und Anspannung wie bei der Pressatmung geschieht, ist die Geburtsatmung sanfter für den Damm. Auch diese Atemtechnik wird während einer Welle mehrere Male angewendet.

Die Geburtsatmung wird auch J Atmung genannt, da der Atmen hier in Form des Buchstabens J durch den Körper nach unten fließt und dann aus dem Becken heraus. Er bleibt also nicht im Bauch, wie bei den anderen beiden Techniken.

Die Geburtsatmung ist ähnlich wie die Ujjai Atmung beim Yoga.

Die Geburtsatmung kannst du, wenn du willst, beim Stuhlgang auf der Toilette ausprobieren, damit dir klar wird, wie sie funktioniert. Ein Mal verinnerlicht, muss diese Technik des Atmens allerdings nicht wiederholt werden, da sie sehr intuitiv ist. Es wird empfohlen sie nicht während der Schwangerschaft zu üben.


Wie oft soll ich die Atemtechniken üben?

Du kannst und solltest die Ruhe und Wellenatmung jeden Tag üben. 3 bis 4 Mal atmen pro Übungsrunde, reicht aber aus! Je besser du diese beiden Atemtechniken in deinen Alltag integrierst, desto schneller abrufbar werden sie auch in stressigen Situationen und desto effektiver, werden sie wirken.

Atemtechniken mit Anleitung

Es ist nicht immer so einfach Atemtechniken oder auch Visualisierungsmethoden sich selbst beizubringen. Möchtest du die Atemtechniken mit einer Anleitung üben? Oder auch mehr Hypnobirthing Techniken für eine leichte Geburt lernen?

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Ich freue mich auf Dich!

 

2 Replies to “3 Hypnobirthing Atemtechniken”

  1. Hallo 🙂

    Danke für den tollen Beitrag! Ich hab noch eine Frage: Ist es sinnvoll, bei der Wellenatmung auch den Kehlkopf zu verengen wie bei der Ujjayi-Atmung? Nur in den Bauch atmen und nicht nach unten hin aus kann man ja trotzdem.
    Ich mache seit mehreren Jahren Yoga und meiner Erfahrung nach hilft mir die Ujjayi-Atmung sehr dabei, langsamer einzuatmen und dabei möglichst viel Sauerstoff zu tanken. Bin mir aber unschlüssig und hab noch nirgendwo gelesen, dass das auch bei der Wellenatmung geht.
    Liebe Grüße und Danke
    Michelle

  2. Es gibt sehr beruhigende Atemtechniken die echt wichtig sind. Während einem Ballonflug kann man auch diverse Atemtechniken anwenden und die tolle Landschaft geniessen sowie Frische Luft atmen. Viele Grüsse

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