Geburtsbericht

Es geschah alles früher, als ich um ehrlich zu sein gedacht hätte. Laut ET (und ich weiß, dass es nur ein ungefährer Termin ist) wären wir erst 11 Tage später “dran” gewesen, zumal meine Hebamme sagte, dass das erste Kind meist eher ein paar Tage länger auf sich warten lässt als früher zu kommen. Nun ging es aber doch ganz plötzlich mit einem vorzeitigen Blasensprung los. Nachdem der erste Schock darüber einigermaßen verflogen war, machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus.
Wir hatten, bis wir Geburtstag feiern durfen, von da an noch 21 Stunden vor uns. Mit zunehmender Intensität der Wellen merkte ich, wie es mir zugute kam, dass ich schon früh in der Schwangerschaft mit den Entspannungsübungen in Katharinas Onlinekurs begonnen hatte. Ich nahm mir tatsächlich jeden Tag Zeit, einige Entspannungen zu machen und insbesondere die Regenbogenentspannung half mir sehr, mich fallen zu lassen und alle Anspannung, die ich zuvor noch in mir trug, abzustreifen. Es klappte natürlich nicht gleich am Anfang perfekt – aber mit der Zeit lernte ich, mich ganz darauf einzulassen. Und auch unter der Geburt erinnerte ich mich an die Informationen aus dem Kurs: Dass Anspannung und Angst kontraproduktiv sind und die Geburt eher hemmen als fördern. Die Nacht über verbrachte ich mit meinen Wellen und begleitete sie mit den entsprechenden Atemübungen, sodass die betreuenden Hebammen nicht schlecht staunten, als sich der Muttermund doch ziemlich zügig öffnete und ich nach wie vor Schmerzmittel ablehnte.
Als es dann soweit war, halfen mir vor allem auch die Affirmationen: “Jede Welle bringt dich deinem Kind näher”, “Du schaffst das”, “Gleich hältst du dein Kind in den Armen”.
Ich kann im Nachhinein sagen, dass ich die Geburt als eine extreme, aber eben auch eine extrem schöne Erfahrung beschreiben würde. Der Hypnobirthing Online- Kurs hat mir schon während der Schwangerschaft geholfen, eine positive Haltung zur Geburt einzunehmen und mir dadurch die Angst genommen. Bis in die 39. SSW war ich sehr aktiv und viel auf den Beinen, doch die Entspannungen halfen mir, das richtige “Werkzeug” für mich abzuspeichern, sodass ich bei der Geburt in “meinem Modus” war. Und es klingt einfach wie in einem Hollywood-Film und man hört es einfach immer wieder, aber es ist einfach wirklich so: Wenn man dann sein Kind in den Armen hält, ist alles um einen herum vergessen, die Welt steht einen Augenblick still und das kleine Bündel Mensch in seinen Armen ist sofort das Zentrum aller Liebe, Zuneigung und Geduld, die man aufzubringen imstande ist – so meine Erfahrung.

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