Als ich am Sonntagnachmittag mit meiner wilden 3-jährigen, meinem lieben Mann und seiner Mutter Spazieren ging, wollte ich dann doch keine große Runde laufen: das zog und drückte zu sehr in Bauch und Unterleib. Abends auf der Couch angekommen, fragte meine Schwiegermutter: „Spürst Du denn noch nichts?“ – schliesslich war ich schon 2 Tage überfällig – und ich verneinte. Aber irgendetwas war, in Ruhe war es aber sehr gut auszuhalten. Gegen 12 Uhr nachts kamen die Wellen und ich fragte mich: wenn ich mich jetzt mit jemandem unterhalten müsste, müsste ich dann die Unterhaltung unterbrechen? Ich veratmete die recht dicht gefolgten Wellen zuerst ohne und dann mit Mann. Schon gegen 1:30 Uhr wollte ich doch zumindest die Möglichkeit auf ein Schmerzmittel haben. Dabei hatte es bei der ersten Geburt ja auch ohne und nur mit Veratmen geklappt. Die Wellen waren diesmal aber intensiver. Auf der Fahrt zum Krankenhaus weinte und motzte ich. Außerdem war mir übel. Ins Krankenhaus durfte ich zunächst wegen Corona nur ohne Mann rein. Nach der Eingangsuntersuchung mit CTG konnte er nachkommen. Der Muttermund war bei der 1. Untersuchung schon 6 cm geöffnet. Gegen die Schmerzen probierte ich zögerlich etwas Lachgas. Ich hatte Angst diese intensiven Wellen noch stundenlang aushalten zu müssen.
Da die Hebammen irgendwann die Herztöne nicht mehr messen konnten, haben sie mir eine Art Stab eingeführt um die Herztöne an Babys Kopf zu messen. Dabei ging einiges Fruchtwasser ab, was unheimlich erleichternd war.
Nur wenig später bad ich die Hebammen mal zur Toilette zu gehen, da ich einen starken Stuhlgangdrang verspürte. Die Hebamme meinte das sei sicher das Baby. Auf mein Drängen meinte sie ich soll ruhig mal pressen und wir werden schon sehen was dabei herauskommt. Das machte ich und da war der Kopf schon fast da! Nach einer Welle mit „Pressdrang“, in der ich nicht pressen sollte, damit die kleine Maus sich drehen kann, konnte ich sie aus mir herausschieben.
Nach nur 40 min im Krankenhaus kam unsere 2. Tochter um 3:20 Uhr auf die Welt. Wir waren so überrascht, dass sie so schnell da war. Natürlich waren wir überglücklich, sie endlich in die Arme schließen zu können.
Die Plazenta kam auch schnell, aber ich hatte es weniger schmerzhaft in Erinnerung. Es kamen auch noch einige krampfhafte Wellen. Die kleine Maus wurde gewaschen und untersucht und mir gleich wieder in die Arme gelegt. Wir haben dann viel gekuschelt und so ungefähr innerhalb der ersten Stunde wurde sie mir angelegt. Ich bereue, dass ich sie nicht habe selbst suchen lassen und mich „gegen das Anlegen“ gewehrt habe.
Unsere kleine Maus kam vollkommen gesund und muter zur Welt. Ich selbst bin glücklicherweise nicht gerissen (ohne vorherige Dammmassagen!).
Das Gefühl ein Kind geboren zu haben ist unglaublich!