Geburtsbericht meiner Hausgeburt

Geburtsbericht meiner Hausgeburt

Bereits vor meiner zweiten Schwangerschaft wusste ich , dass ich dieses Mal gerne eine neue Geburtserfahrung erleben wollte und ich freundete mich stark mit dem Gedanken an , mein Baby zu Hause zur Welt zu bringen. Bei der Recherche kam ich immer wieder zum Thema „Hypnobirthing“ und schnell war mir klar, dass ich das unbedingt ausprobieren wollte. Ab der 20. Woche begann ich diesen Kurs und hatte viel Spaß dabei. Das Üben wurde ein schöner Teil meines Alltags und ich freute mich sehr auf die bevorstehende Geburt. Ich hatte eine wirklich tolle und komplikationslose Schwangerschaft, sodass einer Hausgeburt nichts im Wege stand. Bereits mein erster Sohn ließ ziemlich lange auf sich warten, deshalb war ich dieses Mal nicht verwundert, als ich wieder in die 42. Woche kam. Durch den Kurs war ich trotzdem tiefenentspannt und vertraute auf meinen Körper und mein Baby. An dem Abend vor der Geburt (ohne jegliche Anzeichen auf eine baldige Geburt) wusste ich, dass es diese Nacht losgehen würde. Also legte ich mich früh schlafen, damit ich etwas Kraft sammeln konnte. Tatsächlich wurde ich um 23 Uhr von der ersten Welle geweckt. Ich freute mich riesig und nahm alle folgenden Wellen glücklich an. Da ich meinen Mann und meinen Sohn schlafen lassen wollte, machte ich es mir im Wohnzimmer gemütlich und machte dort einige Entspannungsübungen, mit denen ich mich bereits in der Schwangerschaft vorbereitet hatte. Mir war bewusst, dass ich mich noch in der Latenzphase befand und deshalb sagte ich meiner Hebamme Bescheid, dass ich noch gut alleine zurecht komme. In den Morgenstunden weckte ich meinen Mann und meine Schwiegermutter nahm uns unseren Sohn ab, damit mein Mann voll und ganz bei mir sein konnte. Gemeinsam veratmeten wir die Wellen und ich legte mich schließlich nochmal ins Bett um mich etwas auszuruhen. Ich schlief immer wieder ein und wurde von Wellen aus dem Schlaf gerissen, sodass ich sie nicht mehr gut veratmen konnte. Deshalb sagte ich meinem Mann Bescheid, dass er bitte meine Hebamme anrufen solle und ich ihre Unterstützung gebrauchen könnte. Sie hatte einen längeren Fahrtweg und machte sich direkt auf den Weg. Es war nun 7 Uhr morgens als sie bei uns eintraf. Mittlerweile war ich wieder im Wohnzimmer und konnte wieder besser mit den Wellen umgehen. Ich war ganz bei mir und bemerkte kaum, dass meine Hebamme bereits da war. Sie beobachtete mich und half mir bei den immer intensiveren Wellen. Als ich äußerte, dass ich langsam an meine Grenzen komme, riet sie mir, in die Badewanne zu gehen. Da es mein Wunsch war, mein Baby im Wasser zu bekommen, war ich einverstanden. Dort konnte ich sehr gut zwischen den Wellen entspannen und merkte schließlich, dass mein Körper langsam bereit war, mitzuschieben. Ich konzentrierte mich kontinuierlich auf meine Atmung und war ganz bei mir. Immer wenn eine Welle kam, richtete ich mich auf und versuchte verschiedene Positionen aus, aber das Baby schaffte es nicht durchs Becken. Deshalb empfohl mir meine Hebamme vor der Badewanne in die Hocke zu gehen. Mein Mann stützte mich und endlich schaffte es mein Baby und nach nur zwei Wellen war der Kopf geboren und schließlich kam es um 12.34 Uhr zur Welt. Wir hatten uns beim Geschlecht überraschen lassen und so war es ein ganz besonderer Moment, als wir gemeinsam sehen konnten, dass wir noch einen kleinen Jungen bekommen haben. Wir legten uns direkt gemeinsam ins Bett und dort kam auch die Plazenta zur Welt.

Es war eine ganz wundervolle Erfahrung und ich würde es immer wieder so machen. Die tolle Vorbereitung mit dem Kurs hat einen großen Teil dazu beigetragen und ich bin mir sicher, dass das Hypnobirthing, sowie die Hausgeburt, Grund dafür sind, dass mein Baby so unglaublich entspannt und ausgeglichen ist.
Vielen lieben Dank!

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